27.11.2023

10 Minuten

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VON SANDRA-MARIA LERNBECHER

Rückblick

Mit diesem Impuls möchte ich den Impuls meines Kollegen von letzter Woche fortführen. Seine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Allzu oft ertappe ich mich in den Mechanismen, die er beschreibt. Vor einigen Jahren habe ich eine Gebetsform kennen gelernt, die zur Wunderwaffe für den Alltag werden kann: die Kontemplation. Kontemplation kann ein Gegenpol zu all den lauten und aufdringlichen Stimmen werden, die meinen Alltag bestimmen und mich die Stimme Gottes nicht (mehr) hören lassen.

In der Stille

Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem HERRN voraus. Doch der HERR war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der HERR war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der HERR war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte... vernahm er eine Stimme, die ihm zurief…

(1 Kön 19,11-14)

Gott ist da – doch wo bist du?

10 Min Stille am Tag können den Alltag verändern. Im kontemplativen Gebet darf ich auf den „Pause“-Knopf drücken. Viele Studien der letzten Jahre haben eine breite gesundheitsfördernde Wirkung nachgewiesen. Kontemplation ist das schweigende Gebet, das mich in die stärkende und liebende Gegenwart Gottes führen kann. Es sind 10 Minuten, in denen ich nichts leisten muss, nicht funktionieren muss, nichts planen muss, mich nicht sorgen muss. 10 Minuten, in denen ich einfach nur sein darf. 10 Min, in denen ich den liebenden Blick Gottes auf mich und mein Leben erahnen darf, der zu mir sagt: „Ich will dass du bist und dass du bist, ist genug!“ 10 Minuten, in denen ich lernen darf, allein auf Gott zu schauen. 10 Minuten, in denen ich alles aus der Hand lege, Gott vertraue und er in mir wirken darf.

Einfach mal ausprobieren

Eine kleine Anleitung kann dir helfen, wenn du dieses schweigende Gebet kennen lernen willst. Ich selbst bin auch am „Üben“, dass dieses Gebet fester Bestandteil meines Alltags wird. Der Weg vom Kopf (ich weiß, dass es mir gut tut) zum Herzen (ich wähle das, was mir gut tut), hat noch viele Abzweigungen: Pflichten, Zerstreuung, Müdigkeit… Aber wenn es mir gelingt, den Tag mit einigen Minuten des Schweigens zu beginnen, spüre ich nicht selten einen Unterschied: ich fühle mich innerlicher „stabiler“ und spüre in mir mehr Frieden und Geborgenheit. Und schließlich: selbst wenn die Gebetszeit keine spürbaren Folgen zeigt  – was könnte sinnvoller sein, als 10 Minuten meiner täglichen Zeit in die Begegnung zwischen mir und meinen Schöpfer zu investieren? Vielleicht stellst du auch bald fest, dass du noch mehr Minuten im Schweigen verweilen magst.

Was mir hilft diese Form des Schweigens einzuüben, ist es in der Gruppe zu tun:  Unter https://kontemplation-in-aktion.de/ kannst du gezielt nach Gruppen in deiner Region oder nach  Onlineangeboten suchen, um gemeinsam das kontemplative Gebet einzuüben.

Ich wünsche dir Mut und Freude, wenn du dich aufmachst, um die Gegenwart des Herrn im Alltag zu entdecken.

 

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