Predigtreihe 

Leidenschaft für die Evangelisierung 

2. Jesus als Vorbild der Verkündigung 

18.01.2023

Jesus, der ein pastorales Herz hat

Im Weihnachtsevangelium heißt es, dass das "Wort bei Gott" (Joh 1,1) war. Das Wort ist Ausdruck dafür, dass Jesus in Beziehung sein will. Er lässt sich nicht isoliert betrachten, sondern ist immer Weg, Wahrheit und Leben. Jesus ist selbst das Wort, dass weitererzählt werden will. Jesus ist ganz auf Gott ausgerichtet und gleichzeitig bei uns. 

Jesus beginnt seine Tage und seine Entscheidungsfindung mit dem Gebet an einsamen Orten. Darin entdeckt er seinen Auftrag: Er ist von Gott zu uns gesandt.  

Der Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu ist nicht von einem großen Wunder gekennzeichnet. Stattdessen mischt sich Jesus unter das Volk, er lässt sich von Johannes taufen. Nicht Distanz sondern Tuchfühlung ist für Jesus der Grundsatz seines Handelns. 

Er ist nicht gekommen, "um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben." (Mk 10 45) 

Er sucht den Kontakt mit Ausgegrenzten (Zöllner Zachäus), Kranken, Armen und Sündern. 

Jesus ist der gute Hirte, der 24 Stunden, 365 Tage im Jahr bei seiner Herde leben will und sich um sie sorgt. 

Für die Evangelisierung dürfen wir uns folgende Fragen stellen: 

  • Suchen wir die Beziehung mit Jesus, das Gebet? 
  • Trauen wir uns, von Jesus zu erzählen?

Evangelium nach Lukas 

Eine junge Frau liest in einer englischen Bibel

4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, 6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! 7 Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben.

Jesus, der auf andere zugeht

Jesus betrachtet seine Herde nicht nur von außen und droht ihr, sollte sie sich zerstreuen. Nein, er geht den verlorenen Schafen nach, kümmert sich um die Kranken und leidet mit seiner Herde. 

"Der Herr leidet, bei allen, die gehen, (...) wenn wir uns von seinem Herzen entfernen, (...) angesichts all der vielen, die die Schönheit seiner Liebe nicht kennen." (Papst Franziskus) 

Doch Jesus verschließt sich angesichts des Leides nicht, er riskiert das Leben der 99 anderen Schafe, um denen nachzugehen, die weglaufen. 

Für die Evangelisierung dürfen wir uns folgende Fragen stellen: 

  • Riskieren wir etwas für unseren Glauben?
  • Leiden wir mit Jesus wegen denen, die weggangen sind? 

Jesus, lehrt uns die Sehnsucht nach denen, die weggegangen sind. 

Angesichts der Austrittszahlen hören wir Sätze wie: "Der soll sehen, wie er zurechtkommt"

Jesu Sehnsucht nach den verlorenen Schafen soll uns dazu motivieren den Weggegangenen nachzugehen. Seine Sehnsucht soll uns dazu Antreiben auf den Straßen, in der Schule und bei der Arbeit von der Freude des Glaubens zu erzählen. 

"Es gibt ein gutes Wort, für die die gegangen sind, und es ihnen zu bringen, haben wir die Ehre und die Pflicht." (Papst Franziskus)