Bist du dem Tod schon einmal begegnet?
Wir versuchen ihm in unserem Leben möglichst aus dem Weg zu gehen. Doch manchmal treffen wir ihn ganz unvermittelt. Christiane Kurz ist dem Tod schon mehrfach begegnet.
VON CHRISTIANE KURZ
"Der Tod war für mich kein realer Gedanke."
Mit 18 Jahren hatte ich mit drei Freundinnen einen Autounfall auf regennasser und belaubter Straße in der Nacht. Wir kamen in einer Haarnadelkurve von der Fahrbahn ab, rutschten mit dem Auto die Böschung, ca. 60 Grad Gefälle, hinab. Eine junge Schonung an Buchenstämmchen fing uns auf, das Auto fand nach 10 m in der Tiefe Halt und wir vier Frauen konnten sehr vorsichtig aus dem Auto aussteigen und den Berg wieder hochklettern. Von der Straße aus hätte niemand unser Auto gesehen. Wir hatten großes Glück. Der Tod war für mich kein realer Gedanke.
"Der Tod war für mich eine große Gefahr."
Mit Anfang 30 durften mein Mann und ich unser erstes Kind in den Armen halten. Es war ein Frühchen: vieles war schwierig und doch waren wir sehr zuversichtlich. Plötzlich, nach einigen Wochen, traten jedoch Komplikationen auf und unser Kind war in einer lebensbedrohlichen Situation. Während der Operation suchten wir Halt in der Kapelle. Wir flehten Gott an, dass er unser Kind leben lassen würde. Der Tod war für mich eine große Gefahr.
"Der Tod verlor im Glauben an Gott
für mich seinen Schrecken."
Im letzten Jahr durfte ich meine Mutter auf ihrem letzten Lebensweg in dieser Welt im Sterben begleiten. Voller Gottvertrauen konnte ich sie loslassen und sehr dankbar für ihren und unseren gemeinsamen Lebensweg sein. Trotz aller Traurigkeit und allem Schmerz war der Tod verbunden mit der Hoffnung auf das ewige Leben. Der Tod verlor im Glauben an Gott für mich seinen Schrecken.