Seedz Vöhringen
Die Saat fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht (vgl. Lk 8,8).
Seedz - wer evangelisiert, sät aus (Lukas 8,4-15) und darf zusehen, wie etwas Neues zu wachsen beginnt. Der Sämann wird zum Zeugen - das Reich Gottes wächst mitten unter uns. In der Seedz-Reihe fragen wir nach, wie Haupt- und Ehrenamtliche in unserem Bistum vorgehen, damit kirchliches Leben in Pfarreien neu aufblüht. Die Pfarreiengemeinschaft Vöhringen im Dekanat Neu-Ulm geht seit einigen Jahren bewusste Schritte der Evangelisierung. Auch wir von der Abteilung Evangelisierung durften in der Vergangenheit schon mit der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen Missionarischer Wochen und Tage zusammenarbeiten. Raphael Schadt vom Online-Magazin Credo hat drei Hauptamtliche (Pfarrer Martin Straub, Kaplan Roland Kiechle und die pastorale Mitarbeiterin Bettina Hauguth) dazu befragt, was eine missionarisch ausgerichtete Pfarrei besonders prägt.
Wir haben drei Ehrenamtliche befragt, die in unterschiedlichen pastoralen Bereichen in der Pfarreiengemeinschaft in Vöhringen mitwirken.
Eindrücke aus der Firmvorbereitung mit Ehrenamtlichen
Johanna: Sie ist im wohl jüngsten ehrenamtlichen Team dabei und begleitet die Firmlinge im Rahmen eines Jugendalphakurses auf dem Weg zum Sakrament.
Was macht dir besonders Freude daran, im Firmteam dabei zu sein?
Johanna findet den Vergleich von Anfang zum Ende cool. Man kann eine Veränderung bei den Firmlingen miterleben, die ihr wirklich Freude macht: Zu Beginn der Firmvorbereitung haben die Firmlinge meist keine große Lust auf die Vorbereitungszeit – drei Monate später aber können mehr als die Hälfte dieser jungen Leute die Bedeutung der Firmung verstehen und von innen heraus für ihr Leben bejahen!
Der Blick auf Erstkommunionvorbereitung mit Ehrenamtlichen
Alexandra: Sie ist Mama und durch die Erstkommunion ihrer Tochter selbst Teil des Vorbereitungsteams für die Erstkommunion geworden.
Was motiviert dich?
Alexandra ist motiviert, wenn sie die Eltern der Erstkommunionkinder begleiten darf. Viele Eltern kommen zum ersten Treffen mit Skepsis oder gar Ablehnung. Die Begleitung ermöglicht es, Kirche aus Kinderaugen zu sehen. Sie selbst hat die Erstkommunionvorbereitung ihrer Tochter als wertvoll erlebt; viele Dinge haben sich für Sie als Erwachsene damals neu erschlossen. Das möchte Sie auch für andere Eltern erlebbar machen.
Gibt es was, was dich an der Gremienarbeit motiviert?
Bernhard: Er ist Pfarrgemeinderatsvorsitzender und das mit Überzeugung!
Gibt es was, was dich an der Gremienarbeit motiviert?
Bernhard erlebt die Gremienarbeit jenseits von trockenen Sitzungen als Möglichkeit sich Gedanken darüber zu machen, wo eine Pfarrei hinwill. Was könnte eine Art Vision für unsere Pfarrei sein? Wichtiger als die Kuchenfrage für das nächste Pfarrfest scheint ihm daher die Frage zu sein: Worauf wollen wir uns konzentrieren und wie setzen wir das um?
Was bedeutet Evangelisierung für euch?
Weitere Eindrücke auf unserem Instagram-Kanal
Als Leitfrage formuliert Pfarrer Martin Straub: „Kann man in unserer Gemeinde den Glauben kennen lernen?“ Hierfür braucht einen Kulturwandel in den Pfarreien, damit wir unsere Sendung als Christen entdecken und neu leben lernen. Auch Kaplan Roland Kiechle formuliert: „Evangelisierung bedeutet nicht einfach so weiter zu machen wie bisher, weil es einfacher ist. Evangelisierung kostet Ressourcen. Jeder der Gott erfahren hat, will das weitergeben.“ Alle drei sind sich einig, dass Gebet die Basis für das Wirken Gottes ist. Eine Anbetungskapelle lädt täglich dazu ein, Zeit mit Gott zu verbringen. Auch Glaubenskurse (Alpha) fördern eine Reihe an Werten, die für eine (evangelisierende) Pfarrei von Bedeutung sind: Willkommenskultur, Begrüßungsteams, aus der Anonymität heraustreten, Menschen wahrnehmen und zuhören, lebensnahe, klare Verkündigung, Dialog und Wertschätzung.
Anbetung, Alphakurse, Missionarische Woche, Sakramentenvorbereitung… Wie gewinnt ihr motivierte Ehrenamtliche?
Menschen für eine Aufgabe in der Pfarrei gezielt ansprechen, ihnen etwas zutrauen und sie gut begleiten – so werden Ehrenamtliche involviert. Das kann auch ganz niederschwellig sein. Das Pastoralteam darf beobachten, wie bei Pfarreimitgliedern, die ihre Talente einbringen können und die nebenbei im Glauben dazulernen, neue Freude aufkommt.
Wie wichtig scheint euch die Erfahrung von Gemeinschaft für die Glaubenserneuerung zu sein?
Das intensive Miteinander während der Sakramentenvorbereitung oder bei den Glaubenskursen verbindet. Persönlichen Beziehungen sind wertvoll – gerade in unserer Zeit, in denen viele Menschen einen Mangel an Gemeinschaft spüren. Bettina Hauguth sieht es daher auch als eine Aufgabe an immer wieder offene Räume zu schaffen, in denen Gemeinschaft erlebt werden kann.
Welches Thema wollt ihr noch angehen?
Viele entdecken in Glaubenskursen oder in der Sakramentenvorbereitung einen neuen Zugang zu Gott und erleben ein intensives Miteinander in einer kleinen Gruppe der Pfarrei: Wie aber kann man Menschen die Liturgie und die etwas anonymere Gemeinschaft eines Sonntagsgottesdienstes näherbringen? Für diesen missing link suchen die Vöhringer noch nach einer guten Lösung. Hast du eine?
Welche Unterstützung habt ihr durch die Abteilung Evangelisierung erfahren?
Pfarrer Martin Straub berichtet, dass vor 10 Jahren die Missionarische Woche gemeinsam mit der Abteilung und dem christlichen Orientierungsjahr stattfand. Die Pfarrei hat durch die Missionare, die zu Gast waren, ein gutes Beispiel erleben dürfen. Auf Dauer kann diese Aufgabe aber nicht delegiert werden. Daher fanden seither immer wieder Missionarische Aktionen statt. Es ist gut, wenn die Menschen in der Pfarrei die Freude an Evangelisation selbst erleben. Bettina Hauguth betont, dass es für alle immer ein Wagnis ist, wenn sie beispielsweise die Erstkommunionfamilien besuchen. Es gehört Mut dazu, aber man trifft auch auf die Sehnsucht der Menschen, wenn man mit ihnen das Gespräch an den Haustüren sucht. Roland Kiechle sieht es als eine spannende Aufgabe an, die Leute zu befähigen, über ihren Glauben zu sprechen. Gerade für Katholiken ist das meist neu und herausfordernd. Aber umso befreiender und schöner ist es, wenn Pfarreimitglieder im Rahmen Missionarischer Tage sehen: „Es gelingt! Ein anderer hat auf Grund meines Zeugnisses selbst einen Zugang zu Gott finden können!“
Wir halten fest, dass bereits jetzt in der PG Vöhringen viel Gutes und Schönes wachsen darf. Wenn du Unterstützung suchst, um auch in deiner Pfarrei missionarische Projekte zu starten, wende dich gern an uns.
Wenn du magst, kannst du hier noch mehr vom Interview hören:
Ansprechpartnerin:

Sandra-Maria Lernbecher
Telefon | 0821 3166-3125 |
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sandra-maria.lernbecher@bistum-augsburg.de |