17.07.2023

Pilgern ≠ Wandern

Pilgern ist nicht erst seit dem Bestseller von Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg in Mode. Zu allen Zeiten machten sich Menschen bewusst auf den Weg mit Gott. Das bringt Freuden und Hürden mit sich. 

Der Impuls ist hier als Audio zum Download verfügbar: 

christiane-kurz

VON CHRISTIANE KURZ

 

„Ich war pilgern.“

„Ah, du warst wandern?“

„Nein, da gibt es einen kleinen Unterschied.“

Mit einem Lächeln im Gesicht versuche ich einer Bekannten den Unterschied klar zu machen.

Die Haltung ist entscheidend

5 Tage Pilgern stand auf dem Programm. Der erste Tag war noch ein halber Anreisetag mit der Bahn. Dann begann in der Stadt die Suche nach dem Einstieg auf den Pilgerweg. Typisch für uns: erst einmal den richtigen Weg finden – richtig, im Sinne von richtige Markierung… ;-)

Markierung gefunden, doch plötzlich war der Weg wieder weg und wir merkten, dass wir wohl in aller Ordnung etwas übersehen hatten… hatten wir mehr „übersehen“ als nur die Markierung? Nach sehr großen Umwegen und absolut furchtbaren Wegen kamen wir am Tagesziel an: vollkommen erschöpft und auch enttäuscht über diesen Beginn.

Im Tagesrückblick – ja, erst in unserem Rückblick – merkten wir, dass wir nur das Ziel, nicht aber den Weg mit Gott vor Augen gehabt hatten.

Neuer Tag – neuer Start

Mit Gebet am Beginn der neuen Wegstrecke ging es besser… wir hatten sozusagen Gott mit im Gepäck. Unsere Aufmerksamkeit lag mit auf dem Weg; wir entdeckten die Schönheit unserer Schöpfung, konnten danken und loben. Wir fanden immer wieder ins Gebet. Auch an diesem Tag gab es Herausforderungen auf der Wegstrecke und doch war alles weniger aufregend, wenn auch aufgrund der großen Hitze sehr anstrengend.

Hören auf Gott – bei Tag und bei Nacht

In einer Herberge fühlten wir uns unwohl und am Morgen war für uns klar, dass wir zum einen sehr früh aufbrachen und nicht den vorgegebenen Weg folgen sollten. Wir wichen vom Weg ab, wußten nur, dass wir in einen Ort sollten zum Beten… aber wie? Hier waren alle Kirchen geschlossen…

Nur Mut; in dem nächsten Städtchen angekommen, war auch diese Kirche geschlossen. Gerade wollen wir uns enttäuscht abwenden, kam eine Schwester über die Straße. Ich sprach sie an, dass wir eine Kapelle oder eine Kirche suchten zum Gebet.

Sie lächelte und zeigt mir einen großen Schlüssel und schloss die Tür der Kirche auf – verbunden mit der Einladung zum gemeinsamen Morgengebet. So durften wir Morgengebet und anschließend noch eine Stunde Anbetung mit der Gemeinschaft der Schwestern der Hl. Therese vom Kinde Jesu und einem Priester sowie einer Dame halten.

Eine kleine Gemeinschaft und Jesus war in der Mitte; er hatte uns gerufen.

Pilgern als Auffrischung des Weges mit Jesus

Wandern ist für mich und uns das Laufen eines Weges. Pilgern ist „Gehen mit Gott“, seine Schöpfung im positivsten Sinne wahrnehmen, sie stöhnen sehen und hören, Hinhören auf Gott und Handeln in seinem Sinne; auch dann, wenn wir das Ziel aus den Augen verlieren, denn IHN nicht zu verlieren ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Es ist ein Abenteuer mit IHM zum leben ??

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