28.10.2024

Allerheiligen und Allerseelen

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VON MARIA DIMPFL

Hölderlin bringt mit einem Zweizeiler aus einem seiner Gedichte
den Sinn der beiden Feste auf den Punkt:

Himmlische sind

und Lebende beieinander.

Sicher war es nicht die Intention Hölderlins die beiden Feste zu erklären, aber als ich vor Kurzem seine Worte las, musste ich unwillkürlich an Allerheiligen und Allerseelen denken. An beiden Tagen wird uns die Verwobenheit von uns Lebenden hier auf dieser Erde und den Lebenden „im Himmel“ vor Augen geführt.

Allerheiligen

Von den Heiligen gehen wir aus, dass sie sicher am himmlischen Leben teilnehmen und somit neben der Dreifaltigkeit und den Engeln zu den Himmlischen gehören. Durch unsere Namen sind wir mit Ihnen als unsere Patrone verbunden, aber auch in zahlreichen Anliegen können wir sie als unsere Fürsprecher in unseren Alltag einbeziehen. Ich denke an den Hl. Antonius bei verlorenen Gegenständen, den Hl. Josef bei der Suche nach Arbeit oder Wohnung oder den Hl. Christophorus auf Reisen. Sicher fallen Ihnen noch mehr Beispiele ein wo wir Lebenden uns mit den Himmlischen verbünden.

Allerseelen

Beim Requiem betet der Priester: „Du nimmst uns nicht das Leben, du wandelst es.“ Wir beten und hoffen, dass unsere Verstorbenen bei Gott weiterleben und an der Himmlische Freude teilnehmen dürfen. Also gehören auch sie zu den Himmlischen, an die wir jährlich am Allerseelentag denken. Mit dem Besuch der Gräber auf dem Friedhof bringen wir unsere Verbundenheit mit unseren Lieben in der Ewigkeit zum Ausdruck.

BEIEINANDER

Unser Glaube schenkt uns den Trost, dass Himmel und Erde nicht unüberwindlich getrennt sind, sondern beieinander. Das heißt: alle sind nah zusammen. Die Feste am 1. und 2. November veranschaulichen diese Nähe. Wir denken an die Heiligen die uns mit ihrem Vorbild vorrausgegangen sind und uns durch ihre Fürsprache weiter begleiten. Wir verbinden uns mit unseren Verstorbenen, indem wir uns an sie erinnern und erfahren so: Himmlische sind und Lebende beieinander (Hölderlin*)

*vgl. www.projekt.gutenberg.org>gedichte>chap130

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