Beten – ist doch kinderleicht?
Manchmal ist Beten gar nicht so leicht. Was helfen kann…

VON KATHARINA WEISS
„Müde bin ich, geh zur Ruh…“, „Ich bin klein, mein Herz ist rein.“ – diese Gebete hast du vielleicht als Kind gelernt. Somit ist Gebet doch kinderleicht – oder?
Eigentlich ja, denn wir dürfen mit Gott sprechen wie mit einem Freund, ihm alles erzählen, was wir auf dem Herzen haben. Gerade in der Fastenzeit dürfen wir dies nochmal neu entdecken. Doch dir sind sicher, genauso wie mir, auch manche Schwierigkeiten beim Beten vertraut. Was kann ich tun, wenn Beten nicht „kinderleicht“ ist?
Meine Gedanken wandern…
Das kennst du bestimmt: Du versuchst zu beten, aber deine Gedanken sind völlig woanders: beim vorausgehenden Gespräch mit dem Kollegen, bei der Frage, was ich heute kochen könnte… Es ist erst einmal gut, sich dafür selbst nicht zu verurteilen. Gott freut sich, dass ich da bin und beten möchte. Ich darf meine Gedanken immer wieder sanft zurückholen zu ihm. Oder ich mache meine Gedanken zum Gebet und erzähle Gott von dem, was mich beschäftigt.
Ich spüre Gott nicht…
Solche Momente sind hart – das gebe ich zu. Doch wenn du in diesen Momenten „dranbleibst“ und Gott trotzdem deine Zeit schenkst, glaube ich, dass das viel Segen bringt. Beim Gebet geht es in erster Linie nicht um Gefühle. An mir ist es nur, dass ich mich aus ehrlichem Herzen bemühe, mit Gott zu sprechen und seinen Willen zu tun.
Ich bete, aber bekomme keine Antwort…
Manchmal brauchen wir viel Geduld, da es aussieht, als würde mein Gebet nichts bewirken. Doch ich bin überzeugt: Gott erhört jedes Gebet. Jesus sagt: „Bittet und es wird euch gegeben.“ (Mt 7,7) Es gilt zu vertrauen, dass Gott immer unser Bestes will – nur ist dies manchmal anders als wir es uns vorstellen. Da dürfen wir uns von Kindern etwas abschauen – denn für sie ist Vertrauen auf Gott manchmal tatsächlich „kinderleicht“.