Erholung im eigenen Garten

VON SANDRA-MARIA LERNBECHER
Ein Garten verspricht Erholung – ein Ort, an dem man (allein) entspannen oder Familie und Freunde versammeln kann. Verschiedene Gärten spielen in der Hl. Schrift eine Rolle – nicht immer muss damit ein äußerer Ort gemeint sein. Auch die Hl. Theresa von Avila veranschaulicht ihre wertvollen Einsichten in Seelen- und Glaubensprozesse mit Hilfe des Garten-Motives:
„Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand, der einen Garten anlegen will…“ (Vita 11,6)

Garten und Herz sind Orte
- der Zeit und der Pflege: Glaubensprozesse sind Wachstumsprozesse des Herzens, die ihre eigene Geschwindigkeit haben. Sie brauchen meine aktive Zuwendung,
zugleich aber Geduld und Vertrauen darauf, dass Gott Entscheidendes bewirkt, um Gutes entstehen zu lassen.
- der Begegnung: die bewusste Sammlung, also eine Konzentration nach Innen ist für Theresa der erste Schritt, um sich auf Gott im Gebet einzulassen. Kann ich bei mir zu Hause sein? Erfahre ich mein Herz als einen Raum für Gottesbegegnung? Wer darf sich noch in meinem Inneren aufhalten?
- der Schönheit und des Wachstums: mit der Hilfe Gottes darf ich sortieren - was darf in mir heranwachsen, aufblühen, sich entfalten? Welches Unkraut sollte ich meiden und entfernen?
- der Kraft, der Erholung und des Friedens: Jesus selbst verspricht, dass in der Beziehung mit ihm unser Herz erneuert wird und zu tiefem Frieden findet. Will ich (noch mehr) mit dieser göttlichen Quelle verbunden sein – für mich und für andere?
Wo immer Sie und alle, die zu ihrem Garten gehören, die Sommerzeit verbringen - ich wünsche Ihnen, dass ihr innerer Garten neu und segensreich zum Blühen kommt.
