Jesus, sorge du!
Wann hattest du deine letzte schlaflose Nacht, weil deine Gedanken nicht zur Ruhe gekommen sind? Gerade, wenn zu Beginn des Schul- und Arbeitsjahres Vieles unklar erscheint, können uns diese Gedanken vereinnahmen. Vielleicht kennst du ja auch dieses Phänomen des Gedankenkarussells.
VON PHILIPP FROEHLING
Situationen des Alltags
Der tägliche Blick in die Zeitung, das Sehen der Nachrichten am Abend und einige Gespräche mit Menschen haben mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Viele Menschen scheinen von ihren Sorgen getrieben und mit der Politik, der Wirtschaft und sich selbst nicht zufrieden zu sein. Die Kriege und Konflikte auf der Welt können einem Sorgenfalten bereiten. Es gibt viele, die dann nachts wachliegen, Probleme wälzen und doch keine Lösung finden.
Don Dolindo’s Probleme
Der Franzsikanerpater Don Dolindo Ruotolos (1882-1970) hat für sich eine Lösung gefunden, um besonders die Probleme loszuwerden, die er selbst nicht lösen kann. Don Dolindo lebte nahezu sein komplettes Leben in Neapel. Er musste schon früh Mobbing ertragen. In seiner Zeit als Franziskaner wurde er mehrfach angeschuldigt, vom Dienst suspendiert und mehrfach verurteilt und wieder rehabilitiert. Ich kann mir vorstellen, er hat Nächte lang wachgelegen und nach Lösungen für seine Probleme gesucht.
Jesus, sorge du
Don Dolindo erkannte irgendwann, dass unser Vorrat an Sorgen unbegrenzt ist und viele Probleme nicht durch uns gelöst werden können. Er begriff, dass diese Herausforderungen einer wirkmächtigen Lösung bedürfen. Don Dolindo Ruotolos begann daher gegen sein nächtliches Gedankenkarussell folgende Worte zu wiederholen:
Jesus, sorge du…! (Gesú, pensaci tu!)
Er spürte, dass sich durch diese Worte innere Ruhe und ein tiefes Vertrauen auf die Hilfe Jesu einstellt. Deswegen wurden die Probleme nicht weniger, doch die innere Haltung des Paters hatte sich geändert und strahlte auf andere aus.
Jesus, sorge du
für alle, die vom Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten betroffen sind.
für unseren Papst Franziskus und alle Bischöfe.
für alle Menschen, die nächtelang an Probleme denken müssen.
für alle, denen das tägliche Brot fehlt.
für den Leser dieses Impulses.