22.04.2024

Zurück nach Galiläa

„Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.“  (Mt 28, 10) 

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VON MARIA DIMPFL

Galiläa ist der Ort der Erinnerung

In seiner Predigt in der Osternacht 2020 spricht Papst Franziskus davon, dass Galiläa für den Anfang der Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern steht.
Der Auferstandene lädt sie ein, an den Ort der Erinnerung zurück zu kehren. Dort wo sie ihren ersten Ruf und die ursprüngliche Gnade empfangen haben. Auch wir werden in den liturgischen Texten der Osterzeit eingeladen nach Galiläa zu gehen, um dort den Auferstandenen zu sehen.

Intensive Anfangserfahrung

In der Begegnung mit Jesus ist die intensive Angangserfahrung für die Jünger besonders wichtig, hier beginnt ihre Liebesgeschichte mit Jesus. In der Zeit der ersten Begeisterung werden wichtige Entscheidungen getroffen und Bekenntnisse ausgesprochen. Für unser geistliches Leben ist es nötig immer wieder zur ersten Liebe zurückzukehren. (Offb 2, 4-5)

Zeit der Reife

Nach dem frühlingshaften Beginn fängt Jesus an seinen Leidensweg zu erklären. Es braucht eine Zeit der Reife. Die Jünger müssen ihr Bild von Jesus anpassen, sie lernen ihn besser und tiefer kennen. Sie bleiben bei ihm auch, wenn sie ihn nicht immer verstehen und sie teilen seinen Weg sogar als es schmerzhaft wird. Und selbst, wenn sie dabei versagen, sehen wir am Beispiel des Petrus, dass Christus den schwachen Menschen kennt und seine Liebe niemals zurücknimmt.

Neue festere Bindung

Zurück nach Galiläa heißt für die Jünger zurück zu ihrer ersten Berufung zu kehren und sich nach der Zeit der Reife und Erprobung neu und fester an Christus zu binden. Petrus erfährt durch die Erneuerung seines Liebesbekenntnis eine noch tiefere Bindung an Christus. Vielleicht können wir in einer ruhigen Minute den Auferstandenen bitten uns in dieser Osterzeit neu an sich zu binden?

 

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