Brückenbauer
VON PFR. REINFRIED RIMMEL
Kürzlich wurde in China mit einer Höhe von 625 Metern die höchste Brücke der Welt eröffnet. Große und kleine Brücken sind wertvoll und wichtig. Oft unbemerkt fahren und laufen wir täglich über viele Brücken. Der Papst trägt den Titel „Pontifex maximus“. Er soll als „oberster Brückenbauer“ verbinden, Einheit stiften, die Brücke in den Himmel bezeugen …
Drei kleine Brücken werden hier gebaut:
Brücke in die Vergangenheit
Im Glauben bzw. in der Kirche bauen wir oft Brücken in die Vergangenheit. Viele Traditionen werden bewahrt, Feste im Kirchenjahr haben eine lange Geschichte; wir beten alte Gebet, das Leben von Heiligen liegt meist weit zurück. Auch die Heilige Schrift führt uns ins längst vergangene Zeiten.
Brücke in die Gegenwart
Doch die Frohe Botschaft hat eine zentrale Bedeutung für die Gegenwart, es existiert eine Brücke zwischen damals und heute. Jesus sagt im Evangelium zu Zachäus: „Komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben“ (Lukas 19,5). Der Herr ist auch heute bei uns, er will „in unser Haus kommen“; er hält sein Versprechen.
Wir können alle Brückenbauer sein: Bleiben wir im Gebet mit Gott verbunden; helfen wir, dass heute andere von Gott erfahren und ihm Türen öffnen. Reißen wir die Brücken zu Mitmenschen nie ganz ab.
Brücke in die Zukunft
Einmal endet unser Weg über die Brücken dieser Welt. Durch Jesu Tod und Auferstehung hoffen wir, in die Gemeinschaft des Himmels zu gelangen. Er ist die Brücke in den Himmel, in die Ewigkeit. Diese können wir nicht selbst errichten.
In der heiligen Messe wird gebetet: „Gütiger Vater, gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht.“
Das ist unser Glaube, die „höchste Hoffnung“ der Welt.