Nicht immer ist es möglich, direkt vom Glauben zu erzählen. Charles de Foucauld kann uns ein Beispiel für eine verborgene Art der Evangelisierung geben.
VON PHILIPP FROEHLING
Charles de Foucauld und die Präevangelisierung
Charles de Foucauld wird am 15. September 1858 in Straßburg geboren. Als Jugendlicher entscheidet sich Charles gegen den Glauben und führt ein bewegtes Leben. Er tritt ins Militär ein und wird nach Algerien entsandt. In Marokko entdeckt er Menschen, die ihren Glauben leben und ist von der Wüste fasziniert. Ein Kontakt zu einem Priester wird ihn prägen. Nachdem er am 27. Oktober 1886 bei ihm gebeichtet hat, sagt er: „Ab diesem Moment konnte ich nicht anders als mein Leben Gott zu schenken.“[1]
[1] Brief vom 14.08.1901. In: Six, Jean-François: Charles de Foucauld. Aufzeichnungen und Briefe. Freiburg 1962, S. 19.
Im Verborgenen für die Evangelisierung wirken
Im Rahmen einer Pilgerreise entdeckt Charles Nazaret für sich. Ihn berührt das verborgene und einfache Leben Jesu. Dieses Ideal will er selbst leben. Bis zu seinem Tod wird die eucharistische Anbetung einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen. In der Wüste Marokkos hat Charles keine Möglichkeit über den Glauben zu sprechen. Er trägt daher die Menschen, die zu seiner Einsiedelei kommen vor das Allerheiligste. Gestärkt durch das Gebet kann er den Turaeg und anderen Reisenden dienen.
Evangelisierung und Lebenszeugnis
Charles de Foucauld ermutigt in seinen Briefen und Gebetsnotizen dazu, das ganze Leben zu einer lebendigen Predigt werden zu lassen. Gerade dann, wenn der äußere Rahmen keine direkte Verkündigung ermöglicht, wenn das Umfeld nicht bereit ist für den christlichen Glauben sind wir aufgerufen, das Evangelium zu leben: „predigt nicht mit dem Mund, predigt es durch euer Beispiel“. Anhand des Beispiels werden Menschen auf die Lebensweise aufmerksam und fragen nach dem, was Halt und Erfüllung gibt. Wenn wir gefragt werden, dann sollen wir auch bereit sein, Rede und Antwort zu stehen. (vgl. 1 Petr 3,15)
Am 1. Dezember 1916 wird Charles de Foucauld bei einem Überfall getötet. Auf seinem Grabstein ist der Satz eingemeißelt:
„Ich will das Evangelium durch mein ganzes Leben hinausschreien“
Heiliger Charles de Foucauld, bitte für uns!