Hinter der Maske
Die Fastenzeit lädt dich ein, hinter deine Masken zu blicken. Doch was bedeutet das für dich?
Bist du ein Faschingsfan? Ich persönlich bin es gar nicht. Doch es hat schon seinen Reiz, einmal in eine Rolle schlüpfen zu dürfen und sozusagen „eine Maske zu tragen“.

VON KATHARINA WEISS
Meine Maske im Alltag
Das passt nicht nur zum Fasching, sondern auch zu unserem Alltag. Denn auch hier tragen wir immer wieder Masken: in der Arbeit, vielleicht auch bei Familie und Freunden. Und so stellen wir die perfekte Mitarbeiterin, die perfekten Eltern, den perfekten Freund… dar.
Vor Gott brauche ich keine Maske
Doch was ist eigentlich dahinter? Im Evangelium, das wir an Aschermittwoch in der Hl. Messe hören, spricht Jesus davon, dass es nicht darum geht, Äußerlichkeiten zur Schau zu stellen, sondern dass Gott auch das Verborgene sieht. Gott sieht hinter meine Masken. Doch er verurteilt nicht, sondern es ist sein Blick der Liebe, der auf mir ruht. Ich brauche ihm nichts vorzuspielen, ich brauche mich auch nicht zu schämen. Umfangen von Gottes liebendem Blick darf ich mich fragen: Wer bin ich wirklich? Die jetzt kommende Fastenzeit lädt ein, hinter die Masken zu blicken, ehrlich mein Leben anzuschauen, auch mit meinen Fehlern, Schwächen und Sünden. Doch wie kann es dann weitergehen? Du kannst dich in den kommenden Wochen z. B. immer wieder einmal fragen:
- Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben? Öffne ich ihm mein Herz, lasse ich ihn teilhaben an meinem Leben, jenseits aller Masken?
- Manchmal tragen wir Masken der Härte, der Verbitterung, des Stolzes…: Kann ich diese ablegen und meinen Mitmenschen mit Liebe begegnen?
- Beim Blick auf mich selbst, hinter die Maske, fühle ich mich vielleicht schlecht, wertlos. Kann ich auch mich selbst mit Gottes liebendem Blick betrachten, der ermutigt, Schritt auf ihn zu zugehen?
Faschingsmasken hin oder her – die Fastenzeit lädt ein, hinter meine Masken zu schauen, umfangen vom Blick Gottes, der mich unendlich liebt.