Sir, take it easy!
„Lord, take it easy!“ Mit Gottes Hilfe rückt so manches an den richtigen Platz und macht es dadurch leichter.

VON MARIA DIMPFL
Haben Sie sich auch schon mal gewundert, wenn die Autokorrektur ihres Handys merkwürdige Veränderungen am Text vornimmt? Vor kurzen erzählte mir eine junge Frau von einer kuriosen „Übersetzung“, die mich erst herzlich lachen lies und dann nachdenklich machte. Sie schrieb auf Englisch an ihre Freundin in Amerika, dass sie in einer Orchestermesse war und ihr vor allem das gesungene „Kyrie eleison“ so gut gefallen hat. Die deutsche Bedeutung lautet: „Herr, erbarme dich“, aber die englische Autokorrektur übersetzte nicht: „Lord, have mercy“, sondern machte daraus: „Sir, take it easy!“, also: „Herr, nimm‘s leicht!“
Zwei Seiten
Etwas leichtnehmen, kann natürlich zwei Seiten haben. Etwas zu leicht zu nehmen, kann eine Abwertung sein, eine einfache Lösung, die aber der Sache nicht gerecht wird. Aber manchmal kann es auch eine Hilfe sein, etwas nicht allzu schwer zu nehmen. Auf mich wirkt es oft bedrückend, wenn etwas sehr gewichtig daherkommt.
Kyrie, eleison!
Wenn wir im Gottesdienst „Herr, erbarme dich“ beten oder singen, soll dies zunächst die Begrüßung Gottes in unserer Mitte sein. Gleichzeitig bitten wir um sein Erbarmen, in der Hoffnung, dass Gott auf unsere Schwäche, Not oder Sünde verzeihend, gnädig und großzügig reagiert.
Leichtnehmen?
Nun stellt sich natürlich die Frage, kann man Erbarmen als Leichtnehmen verstehen? In mancher Hinsicht wohl schon. Zum einen kann es demjenigen der Barmherzigkeit erfährt dadurch leichter werden. Gott macht es leichter. Zum anderen ist der Blickwinkel Gottes auf die Dinge ein anderer als unserer eigener. Für mich kann etwas subjektiv groß sein, weil ich hier und jetzt drinstecke. Gott sieht jedoch das Ganze, das rückt so einiges an seinen rechten Platz. Möglicherweise schmunzelt Gott sogar über das eine oder andere das mir unüberwindbar scheint, gerade weil er weiß welches Gewicht es wirklich hat. Vielleicht müssen wir uns gleichwohl selber ab und zu erinnern: „Nimm‘s nicht so schwer!“