Wähle mit Bedacht
Deutschland hat gewählt!
Im christlichen, geistlichen Leben ist jeder Tag neu ein Wahltag.
VON PHILIPP FROEHLING
Für Jesus entscheiden
Im christlichen Leben ist jeden Tag neu Wahlkampf und Wahltag. In jeder Situation unseres Lebens stehen wir vor der Wahl, ob wir uns für Jesus und sein Reich entscheiden oder gegen ihn. Jesu Wahlprogramm ist klar und für jeden einsehbar: „Tut denen Gutes, die euch hassen! … Segnet, die euch verfluchen! … Gib jedem, der dich bittet! … Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen!“
(Lk 6,27-31)
Gegen Adam entscheiden
Das Wahlprogramm Jesu steht im Kontrast zu unserem Alltag. Tagtäglich geht es um Macht, Einfluss und Stärke. Paulus nennt diesen Menschen, den „alten Menschen“, der für sich selbst lebt und damit seinen eigenen Wünschen und Begierden folgt. (Röm 6,6) Diese Seite des Menschen folgt der Selbstoptimierung, dem Leistungsdruck und der Tendenz zum Egoismus. Wir haben diesen alten Menschen (Adam) in der Taufe „ausgezogen“ und den neuen Menschen „angezogen“ (Kol 3,9.10). Sich gegen Adam zu entscheiden heißt, Jesus mehr Raum im Leben zu geben.
Das Mehr im Leben wählen
Die positive Nachricht vorweg: Als Wahlhelfer Jesu, sind wir nicht auf uns alleine gestellt. Wir dürfen auf seine Hilfe und seine begleitende Kraft vertrauen. In einem geistlichen Lied zum Morgenlob heißt es: „Die Güte des Herrn hat kein Ende. Sein Erbarmen hört niemals auf. Es ist neu jeden Morgen. Groß ist Deine Treue, o Herr.“ Der Heilige Ignatius von Loyola hat Jesu Wahlprogramm folgendermaßen auf den Punkt gebracht: Es ist die Aufgabe jedes Christen, Jesus jeden Tag ein bisschen mehr zu lieben und ihm mehr zu dienen.
Das ist mühsam und oft nicht von durchschlagendem Erfolg geprägt. In einem Gedicht von Mutter Teresa heißt es: „Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes.“
In diesem Sinne ist jeden Tag neu Wahlkampf und Wahltag.