17.06.2024

Mein Herz brennt nach dir

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VON P. GEORG GANTIOLER FSO

„Mein Herz brennt nach dir!“ Schön, wenn ein junger Mann solche Worte findet, um seiner Freundin zu sagen, wie sehr er sie liebt. Und wenn dieser Mann dasselbe seiner Frau nach 30 Ehejahren sagt, dann ist das doppelt schön! Wer von uns möchte nicht geliebt werden? Die Psychologie sagt uns, dass das Geliebt-werden zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört und dass fehlende Liebe eine schwere Belastung für das Leben ist, was bis zu körperlichen Krankheiten führen kann.

Zerbrochene Liebe

Viele Menschen müssen leider die Erfahrung machen, dass menschliche Liebe wenig treu und sehr zerbrechlich ist. „Ich hol’ vom Himmel dir die Sterne, so schwören wir den Frauen gerne. Doch nur am Anfang! Später holen wir nicht mal aus dem Keller Kohlen“, dichtete Heinz Erhardt. Wieviel Verletzungen hinterlässt zerbrochene Liebe in den Herzen der Menschen!

Definitiv gewollt und geliebt

„Mein Herz brennt nach dir!“ Es sind nicht nur Verliebte, die so sprechen.

Auch Jesus hat diesen Satz in den Mund genommen. Er hat damit die sehnsuchtsvolle Liebe Gottes zum Menschen zum Ausdruck gebracht. Jesus sagte zur hl. Margareta Maria Alacoque (+1690):

„Mein göttliches Herz brennt so von Liebe zu den Menschen und besonders zu dir, dass es die Flammen dieses Feuers nicht mehr in sich verschließen kann.“ Die Heilige sollte dieses Wort als frohe Botschaft der Menschheit verkünden.

 

Das ist keine neue Info von Gott oder ein göttlicher Gesinnungswandel. Die ganze Bibel spricht davon, dass das Herz Gottes nach dem Menschen brennt und dass Gott erst zufrieden ist, wenn diese Liebe angenommen und beantwortet wird.

Jesus hat diese Liebe am Kreuz unter Beweis gestellt: Tiefgründiger konnte Gott seine Liebe nicht zeigen, als dass er für unser Heil starb! Daher liegt im Herzen Jesu auch das Heilmittel für unsere Wunden. Wenn uns von Menschen die Liebe versagt wird, wenn diese Liebe zerbricht, wenn wir allein dastehen, wenn wir verwundet werden, dann wissen wir doch, dass es eine unverbrüchlich immer treue Liebe gibt, in der wir geborgen sind.

„Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht“ (Benedikt XVI.).

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