Es darf so sein...

VON P. GEORG GANTIOLER FSO
Am 11. Februar jährt sich ein Ereignis, das vor 167 Jahren in den französischen Pyrenäen stattgefunden hat. Das vierzehnjährige Mädchen Bernadette Soubirous erlebte mehrmals eine übernatürliche Erscheinung einer „Dame“, von der sie bald wusste, dass es Maria, die Mutter Gottes, war. Aus dem Bericht von diesen Erscheinungen gibt es ein kleines Detail, das sehr berührend ist. Da die Erscheinungen immer damit begannen, dass Bernadette den Rosenkranz betete, kam eine Freundin Bernadettes auf die Idee, ihr ihren schönen, kostbaren Rosenkranz für das Gebet zu leihen. Als Maria kam und das bemerkte, fragte sie Bernadette: „Was ist aus deinem Rosenkranz geworden?“ Bernadette zog darauf ihren eigenen einfachen und abgenutzten Rosenkranz aus der Tasche und zeigte ihn ihr. Da sagte Maria: „Benutzte doch diesen Rosenkranz!“
Das Leben nehmen, wie es ist
Unser Leben mit Gott und unser Glaube an ihn betrifft unser Leben, so wie es ist. Wir müssen nicht zuerst „schön“ werden und „wertvolles leisten“, damit Gottesbeziehung möglich ist. Wir alle entdecken in unserem Leben doch so viele Dinge, die nicht schön sind, und gerne würden wir sie vor Gott und noch mehr voreinander verstecken, damit sie nicht gesehen werden. Maria hat Bernadette gezeigt, dass sie keine schönen Rosenkränze will, sondern ihr schlichtes Herz, das die sehr armen Bedingungen ihres Lebens einfach annimmt, wie sie sind.
ohne Masken
Fasching und Maskierung ist zwar für uns Menschen lustig, aber vor Gott müssen wir keine Masken tragen. Gott demütigt uns gewiss nicht, wenn wir nicht „schön“ sind. Er verlangt nach der schlichten Liebe unseres Herzens und nach unserem Vertrauen. Viel Unfriede und innerer Kampf entsteht daraus, dass wir die Dinge, wie sie sind, nicht annehmen können, dass wir uns selbst nicht annehmen können. Gewiss ist das ein Weg zum inneren Frieden, wenn ich mir ganz bewusst bin:
So wie ich bin, bin ich von Gott unendlich geliebt!