Fortklang des Studientags Evangelisierung 2023:
"Die Bedeutung der Einheit für die Evangelisierung"

Welche Kerngedanken sind für dich kostbar gewesen und
sollen als wertvolle Gedanken weiter getragen werden?

Wir als Referenten sagen, was für uns wichtig und wertvoll ist und bleibt:

fortklang_katharina

„Jesus hat den Jüngern die Einheit nicht befohlen, er hat sie nicht angeordnet, sondern er hat für sie gebetet. Und wenn Jesus nichts Besseres wusste, als für die Einheit seiner Jünger zu beten, was sollen wir dann Besseres tun?“ (Zitat Kardinal Koch, Podium Studientag)

Wie oft beten wir tatsächlich explizit um Einheit – unter den Christen, aber auch in unserer Kirche oder in der Pfarrei?
Katharina Weiß

fortklang_philipp

 „Die christliche Mission muss folglich einen ökumenischen Notenschlüssel haben, damit ihre Melodie nicht kakophonisch, sondern symphonisch erklingen kann.“

Das Bild vom ökumenischen Notenschlüssel hat mich besonders beeindruckt. Ich habe bei Kardinal Koch dieses Grundanliegen gespürt, Evangelisierung und Ökumene in einer guten Weise zu verbinden. Mich motiviert dieses Bild, noch stärker auf die anderen christlichen Konfessionen zu achten.
Philipp Fröhling

fortklang_christiane

„… Freude an Gott zu verkünden, ist die wichtigste Sendung von uns Christen und der Kirche heute.“  Kardinal Koch bezeichnet dies in seiner Predigt als innerstes Motiv der Evangelisierung!

Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund…. nur so kann für mich die frohe Botschaft lebendig werden: die Freundschaft mit Jesus bezeugen durch Wort und/oder Tat in Einheit mit allen Christen.
Christiane Kurz

fortklang_reinfried

Die Abschlussmesse fand am Vorabend des dritten Adventssonntags, des sogenannten „Gaudete-Sonntags“ statt. „Gaudete“ bedeutet „Freut euch!“ Kurz vor dem Weihnachtsfest wird die Freude über das baldige Weihnachtfest zum Ausdruck gebracht: Freut euch, „denn der Herr ist nahe“ (Phil 4,4-5).  Kardinal Koch legte dar: Freude ist der zentrale Inhalt der Botschaft Gottes für uns Menschen; das Christentum ist in seinem innersten Kern Freude. Der wesentliche Grund dieser Freude ist Gott. Allen Christen ist es ins Herz gelegt, diese Freude zu leben und anderen mitzuteilen. Dies stellt den elementarsten Weg der Evangelisierung dar. Die Freude am Evangelium ist „der innerste Antrieb der Neuen Evangelisierung“. Freude - dieser Gedanke begleitet mich - kann und will alle Christen verbinden; Freude kann bzw. mag mit Gottes Gnade die Einheit der Christen stärken.
Reinfried Rimmel

fortklang_sandra

„Die Neue Evangelisierung wird im Kern darin bestehen, die Menschen, zumal in den heutigen säkularisierten Gesellschaften, zum Gottesgeheimnis hinzuführen und sie in eine persönliche Gottesbeziehung hinein zu begleiten, und zwar in der Überzeugung, dass derjenige dem Menschen nicht genug gibt, der ihm Gott nicht gibt, auch wenn er ihm ansonsten viel darreicht.“

Ich sehe in der Überzeugung, die Kardinal Koch formuliert, ein Kriterium kirchlichen Handelns und geistlichen Wachstums für Pfarreien und kirchliche Gruppierungen:

Erkennen wir darin unsere Sendungsaufgabe? Haben wir in unserem Portfolio Angebote, die diesem Ziel dienen? Ist unser pastorales Handeln darauf ausgerichtet, Räume zu eröffnen, in denen sich Gott und Mensch begegnen können?
Sandra-Maria Lernbecher

fortklang_maria_christus

„Die Frohe Botschaft kann nur in Einheit glaubwürdig verkündet werden.“

 „Alle christlichen Gemeinschaften erheben den Anspruch, die alleinigen Erben zu sein, ihre Verschiedenheit in der Verkündigung würde jedoch auf einen gespaltenen Christus schließen lassen.“

„Zentralität der Gottesfrage und Christo-zentrische Verkündigung sind die beiden Schwerpunkte der Evangelisierung.“

„Deshalb ist die Voraussetzung für die Überzeugungsmächtigkeit die Einheit.“

Es hat mich nachdenklich gemacht, dass wir uns in der Kirche immer noch mit so viel anderen Fragen beschäftigen, als die nach Gott und der Person Jesu. Kein Wunder also, dass wir auf Gleichgültigkeit bei den Menschen unserer Zeit stoßen. Warum fragen wir nicht hauptsächlich, nach dem was uns eint? Was hindert uns Gott noch mehr in den Mittelpunkt stellen? Geht es letztendlich doch darum, einzig auf Christus zu zeigen, dem Zentrum unseres Glaubens.
Maria Dimpfl

fortklang_tobias

„Wessen Herz von der Freude am Evangelium Jesu Christ erfüllt ist, wird von selbst zu den Menschen gehen und ihnen sagen, dass er den wahren Grund seiner Freude gefunden hat.“

Dieser Satz aus der Predigt hat mich bewegt. Oft fällt es mir im Alltag so schwer, in der Freude zu bleiben. Ein kleiner Impuls von außen und es ist vorbei mit der Ausgeglichenheit, der Besonnenheit und der Freundlichkeit. Die Worte von Kardinal Koch haben mich ermutigt, immer wieder neu meinen Fokus auszurichten auf die wahre Quelle der Freude, das Evangelium Jesu Christi.
Tobias Riegger

Rückblick auf den Studientag der Abteilung Evangelisierung des Bistums Augsburg zum Thema:

"Alle sollen Eins sein - Die Bedeutung der Einheit für die Evangelisierung"

Am Samstag, 16. Dezember 2023 kamen rund 300 interessierte Gläubige, Priester und Hauptamtliche zusammen, um sich dem Thema Einheit zuzuwenden. Ein Tag, der von Radio Horeb und K-TV in Teilen übertragen wurde

Zum Studientag "Alle sollen 1 sein. Die Bedeutung der Einheit für die Evangelisierung" hatten sich 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Zum Studientag "Alle sollen 1 sein. Die Bedeutung der Einheit für die Evangelisierung" hatten sich 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. , © Christiane Kurz

In seinem Grußwort betonte Bischof Dr. Bertram Meier, welchen hohen Stellenwert die Freiheit im Prozess der Evangelisierung hat. Dazu zitierte Bischof Bertram Kardinal Ratzinger: „Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“ Wichtig seien nicht messbarer Erfolg oder Leistungsdenken. Im Zentrum steht vielmehr die Haltung: „Von sich weg auf Christus zeigen

Bischof Dr. Bertram Meier sprach beim diesjährigen Studientag ein Grußwort und betonte die Rolle der Freiheit bei der Evangelisierung
Bischof Dr. Bertram Meier sprach beim diesjährigen Studientag ein Grußwort und betonte die Rolle der Freiheit bei der Evangelisierung , © Christiane Kurz

Im Anschluss an eine Zeit des Lobpreises und Gebets gab der Hauptreferent des Tages Kurt Kardinal Koch in einem ersten Vortrag den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen geschichtlichen Überblick über das Verhältnis von Einheit und Evangelisierung. Er ging dabei vom Befund des Jesuitenpaters Alfred Delp SJ aus: „Wir (Deutschland) sind Missionsland geworden. Diese Erkenntnis muss vollzogen werden. […] Wenn die Kirchen der Menschheit noch einmal das Bild einer zankenden Christenheit zumuten, sind sie abgeschrieben.“ Daraus schloss Kardinal Koch, dass eine fruchtbare Evangelisierung mit dem ökumenischen Bemühen einhergehen müsse.

Dieses Wechselspiel von Einheit und Evangelisierung fasste der Kardinal in einem schönen Bild zusammen: Er betonte, dass „Mission und Ökumene sich als die grundlegenden Gestalten des Weges der Kirche erweisen.“ Daher muss die christliche Mission einen „ökumenischen Notenschlüssel“ haben, damit die Melodie der Kirche zum Wohlklang werde. Das zweite Vatikanische Konzil und die Päpste beginnend bei Johannes XXIII. bis Franziskus haben sich als Komponisten für eine ökumenische Evangelisierung verdient gemacht, die „ein vordringliches Gebot der gegenwärtigen ökumenischen Stunde“ (Kardinal Koch) ist.

Kurt Kardinal Koch aus Rom sprach in zwei Vorträgen über das Verhältnis von Einheit und Evangelisierung
Kurt Kardinal Koch aus Rom sprach in zwei Vorträgen über das Verhältnis von Einheit und Evangelisierung, © Christiane Kurz

Den Missionarischen Auftrag der Kirche machte Kardinal Koch im zweiten Vortrag deutlich. Er betonte, dass derjenige dem Menschen von heute nicht genug gibt, wenn er ihm Gott vorenthält. Alle ökumenischen Bemühungen müssen daher das Zeugnis für den dreieinen und lebendigen Gott im Zentrum haben. Kardinal Koch betonte dabei auch das breite Fundament der Märtyrer des Christentums. Diese verbinden über konfessionelle Grenzen hinweg.

Das anschließende Podium ließ das Thema des Tages noch einmal ganz praktisch in Erscheinung treten. Die Teilnehmer berichteten von ihren Erfahrungen aus ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld. Deutlich wurde, wie entscheidend es ist, einander in Respekt zu begegnen und zuzuhören – sei es im ökumenischen Dialog, innerhalb der katholischen Kirche oder auch im privaten Umfeld. Der Blick auf die Weltkirche mache immer wieder deutlich, dass die Fragen der westlichen Christenheit nicht die entscheidende Rolle spielen, da das Christentum als verfolgte Religion über die Konfessionsgrenzen hinaus unter Druck gerät.

Spannende Gäste gaben auf dem Podium einen Einblick in ihre Erfahrungen.
Spannende Gäste gaben auf dem Podium einen Einblick in ihre Erfahrungen. , © Christiane Kurz

In den sich anschließenden Workshops strahlten nochmal ganz verschiedene Facetten des Themas Einheit auf.

In der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg fand der Studientag 2023 einen würdigen Abschluss. Kardinal Koch betonte in seiner Predigt die Freude als das innerste Wesen des christlichen Glaubens. Er rief die Gläubigen auf, als Zeugen der Freude andere anzustecken.

Zum Abschluss des Tages feierte Kurt Kardinal Koch einen Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich und Afra Augsburg.
Zum Abschluss des Tages feierte Kurt Kardinal Koch einen Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich und Afra Augsburg. , © Pressestelle Bistum Augsburg

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die zum Gelingen des Studientages beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an die Verantwortlichen bei Radio Horeb und K-TV für die Ausstrahlung des Studientages. Die Übertragung steht auch weiterhin zum Nachhören zur Verfügung!