Missionarische Tage - von Baindlkirch bis Tschechien
Eine Woche nach Ende der Missionarischen Tage fand eine tschechische Familie beim Pilze sammeln im Wald einen Luftballon der an Pfingsten in Baindlkirch losgeflogen ist. Die angehängte Karte trug das Motto: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ (Neh 8,10) über 700 km zu ihnen. Die Antwortmail aus Tschechien nach Baindlkirch erzählt davon, wie sehr es diese Familie angerührt hat, „per Luft“ direkt eine Botschaft vom Himmel zu bekommen.
Damit hätte im Sommer 24 wohl niemand gerechnet. Damals begannen erste Überlegungen vor Ort, wie sich die Missionarischen Tage in der Pfarreiengemeinschaft Baindlkirch gestalten könnten. Das Vorbereitungsteam wuchs beständig. Es wurde gemeinsam überlegt, wen man wie erreichen möchte. Den eigenen Glauben nach draußen bringen – das kann auf vielerlei Weise geschehen. In den fünf Pfarreien der PG entschloss man sich vor allem Jugendliche und Neuzugezogene in den Blick zu nehmen. Um Ihnen ein Bild vom Leben der Gemeinde zu vermitteln, wurden gesellige und geistliche Veranstaltungen geplant, dazu bildeten sich verschiedene Teams, die über viele Monate hinweg ihre Zeit investierten.
Den Auftakt bildete Mitte Mai ein geistlicher Abend im Wirtshaus: Was steckt hinter dem biblischen Motto aus dem Buch Nehemia, mit denen die PG Baindlkirch diese Missionarischen Tage überschrieben hat? Ganz nebenbei war der Abend ein vor-letzter Mutmacher für die PG, bei den Hausbesuchen mitzumachen, die das Herzstück der Missionarischen Tage bilden. Eine Truppe von 20 Gläubigen machte sich zwei Wochen später auf den Weg, um an den Türen von Neuzugezogenen und ehemalige Firmlingen, sowie Ministranten zu klingeln. In Rollenspielen, die nicht zuletzt auch den Lachmuskeln dienten, wurden die Gruppe auf dieses Verkündigungs-Experiment von uns „Augsburgern“ vorbereitet. Nachdem ca. 200 Haushalte besucht wurden, strahlten am Abend die Gesichter bei der Reflexionsrunde: alle Nervosität hatte sich gelegt. Die „frisch gebackenen Missionarinnen und Missionare“ durften auf viele positive und schöne Begegnungen zurückblicken. Manch einer meinte sogar, sie hätten vielleicht doch gleich alle Wohnungen in einer Straße besuchen sollen...
Bei den Hausbesuchen wurde zu den Veranstaltungen an den Pfingst-Tagen eingeladen – auch dort, wo niemand persönlich anzutreffen war, hinterließ man einen schriftlichen Gruß mit kleinen Willkommensgeschenken.

Die Einladung ist offensichtlich auf offene Ohren gestoßen, es kamen sehr viele Besucher! Los ging es mit einem lustigen bayrischen Abend, bei dem verschiedene Gruppen ein sehr lebendiges Bild der Pfarreien wiederspiegelten. Bei der Nacht der Lichter sorgte die liebevoll vorbereitete Althegnenberger Kirche, schöne Musik und authentische Impulse für eine stimmungsvolle Atmosphäre, um neu über den Glauben nachzudenken und ins Gebet zu kommen. Predigt, Eucharistische Anbetung, Beichtgelegenheit, Segnungsdienst und die Möglichkeit für sich beten zu lassen, boten verschiedene Möglichkeiten, um Gott zu begegnen und die eigene Freundschaft mit Jesus zu vertiefen. Der Pfingstsonntag rundete das Ganze mit einem feierlichen Gottesdienst ab, der für die gesamte Pfarreiengemeinschaft in Ried stattfand. Pfarrer Anton Brandstetter veranschaulichte in seiner Predigt den Auftrag Jesu an seine Jünger, hinaus zu gehen und die frohe Botschaft zu verbreiten, in verschiedenen Sprachen – freilich mit Unterstützung von Gemeindemitgliedern, die Fremdsprachen beherrschen. Anschließend hat sich die Gottesdienstgemeinschaft zu Imbiss und Gespräch versammelt, um Pfingsten zu feiern und um die Freude noch einmal bis zum Himmel steigen zu lassen - mit Segenswünschen und Luftballons J.
Von der Abteilung Evangelisierung aus haben wir diese Aktion über ein Jahr lang begleitet. Wir schauen dankbar auf das großzügige Engagement aller Beteiligten zurück und sind uns sicher: das war noch nicht das Ende! In Baindlkirch (und weit darüber hinaus) hat das Wort Gottes bewirkt, was es sagt: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ (Neh 8,10).